Tweaken

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VORSICHT!
Dieser Artikel beschreibt einen Cheat, Glitch oder Ähnliches, der eine Beschädigung oder den Verlust eines Spielstandes zur Folge haben kann!

Tweaken (auch Tweaking Glitch oder Holepunching Glitch) ist eine Art von Glitch, die in der Pokémon Diamant- und Perl-Edition erstmals auftrat und im Gegensatz zu den vielen anderen Glitches dieser Generation nicht erkannt und behoben wurde. Außerdem ist kein Schummelmodul oder ähnliches erforderlich. In Pokémon Platin, HeartGold und SoulSilver ist das Tweaken auch möglich, jedoch ist die Möglichkeit, legendäre Pokémon zu erreichen, nicht mehr vorhanden.

Technischer Aufbau eines Spiels

Die Pokémon-Welt ist in der Pokémon Diamant- und Perl-Edition aus mehreren „Quadern“ zusammengesetzt, da nicht alles in den Arbeitsspeicher des DS geladen werden kann. Jeder Quader ist 32 Felder lang und 32 Felder breit. Durch die Mitte eines Quaders hindurch verlaufen „Ladelinien“. Diese laden angrenzende Quader, wenn man sie überquert (unabhängig davon, auf welcher Höhe sich der Spieler befindet).

Die Quaderaufteilung von Sinnoh

Der Glitch

Durch das „Tweaken“, also durch eine schnelle Überquerung mehrerer Ladelinien in der Mitte eines Quaders kann man das Laden der angrenzenden Quader verhindern oder einschränken. Schwerwiegende Beschädigungen z. B. am Spielstand sind derweil noch nicht bekannt. Ist ein Quader nicht richtig geladen worden, wird dieser allerdings wieder richtig geladen, wenn man das Menü und dann z. B. den Pokédex oder den Beutel öffnet oder eine Ladelinie überquert, die nicht an den Quader angrenzt.

Wie „tweakt“ man?

Da es das Ziel beim Tweaken ist, möglichst viele Ladelinien in möglichst kurzer Zeit zu überqueren, bietet es sich an, auf den Feldern in der Mitte eines Quaders zu tweaken, da diese Felder, genannt „Tweaking-Felder“, (im Bild mit den Zahlen 1-4 gekennzeichnet) direkt an einem Ladelinienkreuz liegen.

Ein Ladelinienkreuz mit den Tweaking-Feldern 1-4

Je nach Ausführung kann man durch das Tweaken verschiedene Ergebnisse erhalten. Bei manchen kennt man sogenannte „Tweaking-Muster“, die bei korrekter Durchführung das gewünschte Resultat hervorrufen. Bis jetzt hat man herausgefunden, dass es möglich ist, folgende Resultate zu erzielen:

1. Freeze: Das Spiel schafft es nicht, den Quader richtig zu laden, und friert ein. Hierbei muss der Nintendo DS einfach neu gestartet und das Spiel vom letzten Speicherstand aus fortgesetzt werden. Ein Freeze hinterlässt aber keine Schäden am Spiel oder am Spielstand.

2. unbegehbare Schwärze: Der Quader wird nicht richtig geladen und ist deshalb vollkommen schwarz. Betreten kann man ihn nicht.

3. begehbare Schwärze: Der Quader wird wie bei der unbegehbaren Schwärze nicht richtig geladen und ist deshalb ebenfalls vollkommen schwarz, dieses Mal kann man aber manche Felder betreten. Bei der begehbaren Schwärze werden die „Bodengrafiken“ (die Information, wo sich Hindernisse befinden und wo nicht) des Quaders, der dem getweakten Quader aus Sicht des Quaders, in dem man getweakt hat, gegenüber liegt, in den getweakten Quader übertragen, allerdings keine Grafiken, sodass der Quader vollkommen schwarz ist.

Übertragung der Bodengrafiken

4. MapSwap: Ähnlich wie bei der begehbaren Schwärze wird der gegenüberliegende Quader in den getweakten Quader geladen, jedoch nicht nur die Bodengrafiken, sondern alle Grafiken, sodass der Quader komplett durch den anderen ersetzt wird. Man redet in diesem Fall von einem MapSwap.

5. Z-Achsen-Tweak: In dem getweakten Quader ist die Z-Achse (also die Höhe, auf der sich der Charakter befindet) überall auf die niedrigste im Quader vorkommenden Stufe gesetzt worden (funktioniert aber an manchen Orten z. B. in Sonnewik anders). Dies äußert sich, indem man durch Treppen einfach hindurchlaufen kann, beim Betreten des Quaders in den Boden einsinkt, den Quader nicht betreten kann, obwohl er optisch richtig geladen ist, (auch bekannt als unsichtbare Mauer) oder Personen, Schilder u.ä. nicht richtig geladen und als Schatten dargestellt werden. Es gibt auch eine Variation des Z-Achsen-Tweaks, die einer begehbaren Schwärze ähnelt: der schwarze Z-Achsen-Tweak. Dieser macht eigentlich dasselbe wie ein normaler Z-Achsen-Tweak und unterscheidet sich nur optisch von diesem, da die Grafiken nicht nur nicht ganz, sondern überhaupt nicht geladen werden, der Quader ist also vollkommen schwarz. Es besteht daher große Verwechslungsgefahr mit der begehbaren Schwärze.

Die „Schwärze“

Durch eine begehbare Schwärze oder einen MapSwap kann man also Stellen betreten, die man normalerweise nicht betreten kann. Lädt man die Grafiken nun z. B. durch Öffnen des Beutels, kann es sein, dass man sich 1 Feld über einer Tür befindet. Geht man jetzt einen Schritt nach unten, geht man zwar in das Haus hinein, aber falsch herum, sodass man auf der Türschwelle stehen bleibt und nicht wie gewöhnlich einen Schritt in das Haus hineingeht. Man befindet sich nun in einer riesigen Schwärze, welche die Speicherkarte des Spiels repräsentiert. Sie beinhaltet alle Grafiken Sinnohs, somit auch die Neumondinsel und das Blumenparadies - die Orte, an denen sich die beiden Eventpokémon Darkrai und Shaymin befinden. Diese Grafiken sind jedoch nicht richtig geladen, sodass fast alle Bereiche völlig schwarz sind. Während man sich in dieser Schwärze bewegt, betritt man viele verschiedene Bereiche, unter anderem auch die mysteriöse Zone. Was an der Schwärze sehr geheimnisvoll ist, ist, dass die meisten Bereiche keinen festen Platz haben und somit von Spielstand zu Spielstand variieren. Man vermutet, dass es entweder zufällig oder durch den Fortschritt im Spiel bestimmt wird, welcher Bereich sich an welcher Stelle befindet. Die Schwärze wiederholt sich selbst aufgrund des Speichersystems des Spiels nach exakt 65536 Schritten. Jedoch bleiben nur die Bereiche mit einem festen Platz an derselben Stelle, die anderen Bereiche können wieder variieren. Sinnoh besteht jedoch aus Gebieten mit einem festen Platz, weshalb Sinnoh in der Schwärze auch vervielfältigt wird. Dieses Reduplikat von Sinnoh nennt man „Fake-Sinnoh“. Zwischen Sinnoh und Fake-Sinnoh besteht aber ein großer Unterschied, weil die Grafiken eines Bereichs nach 65536 Schritten noch weniger geladen sind. Das ermöglicht es, in Fake-Sinnoh durch fast alles hindurchzufahren bzw. hindurchzugehen. Fake-Sinnoh beinhaltet aber nur die Grafiken der „Oberkarte“, also der Bereiche, die unter freiem Himmel sind, z. B. Städte und Routen. Alles auf der „Unterkarte“, z. B. Häuser und Höhlen (die Speersäule und die Halle des Beginns zählen ebenfalls zur Unterkarte), befindet sich nicht in Fake-Sinnoh, sondern irgendwo anders in der Schwärze.

Legendäre Pokémon

Bisher hat man es geschafft, Darkrai, Shaymin, Giratina und Cresselia mit dem Tweaking Glitch zu erreichen. Im Januar 2017 wurde schließlich auch ein Weg zu Arceus entdeckt.

Weblinks

Videos

Bilder

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