Verwirrung
Verwirrung bezeichnet eine sekundäre Statusveränderung, die bereits seit der ersten Generation Pokémon-Kämpfe der Hauptreihe prägt. Wenn ein verwirrtes Pokémon versucht eine Attacke auszuführen, fügt es sich gelegentlich stattdessen selbst Schaden zu.
In den Spielen
Effekt
Ist ein Pokémon verwirrt, besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit bzw. ab der siebten Generation eine Wahrscheinlichkeit von 1/3, dass es sich selbst Schaden zufügt, anstatt eine Attacke einzusetzen. Kann ein Pokémon aufgrund anderer Umstände nicht angreifen (z. B. weil es paralysiert ist), so kann es sich auch nicht aufgrund der Verwirrung verletzen. Die Verwirrung endet automatisch bei Kampfende oder sobald das betroffene Pokémon ausgetauscht wird.
Verwirrung hält grundsätzlich 2–5 Runden an, wobei das betroffene Pokémon sich in der letzten Runde vor seinem Angriff von der Verwirrung befreit. Runden, in denen das Pokémon keine Attacke einsetzt, sich von Attacken mit Ruhephase (wie z. B. Hyperstrahl) erholt, oder in denen es unfähig ist zu attackieren (z. B. durch Paralyse), werden hierbei nicht einbezogen.
Ein Pokémon kann sich in jeder Runde an einer Attacke wie Fliegen oder Taucher selbst verletzen, wobei die Attacke ggf. auch unterbrochen wird.
Der Schaden, den sich ein verwirrtes Pokémon zufügt, berechnet sich, als würde es sich selbst mit einer typlosen physischen Attacke angreifen, die eine Stärke von 40 sowie normale Effektivität hat. Die gegen sich selbst gerichtete Attacke kann keinen Volltreffer landen und wird nicht durch einen Typen-Bonus verstärkt; sie kann nicht durch Wunderwache negiert werden, ebenso wenig wird sie durch Techniker oder einen gehaltenen Leben-Orb verstärkt. Jedoch können, je nach Spielgeneration, andere Faktoren den angerichteten Schaden beeinflussen:
Zusätzliche Einflussfaktoren auf den Schaden durch Verwirrung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Items Fokus-Band (außer in der 2. Generation) und Fokusgurt sowie die Fähigkeit Robustheit können verhindern, dass ein Pokémon sich aufgrund seiner Verwirrung selbst besiegt.
Die Genauigkeit von Attacken, die ein Pokémon mit der Fähigkeit Fußangel zum Ziel haben, wird halbiert.
Verwirrung kann durch Stafette auf ein anderes Pokémon übertragen werden.
Auslöser
Attacken
Pokémon können durch verschiedene Attacken verwirrt werden, von denen die meisten dem Typ Normal angehören. Es folgt eine Liste aller Attacken, die das Statusproblem hervorrufen können, wobei sich sämtliche Werte auf die siebte und achte Generation beziehen:
Attackenname | Wahrscheinlichkeit | Genauigkeit | Stärke | Kategorie | Typ | Zusatz |
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Blättertanz | 100 % | 100 % | 120 | Verwirrt den Anwender, nachdem es vollständig ausgeführt wurde | ||
Flammenwut | 100 % | 100 % | 120 | Verwirrt den Anwender, nachdem es vollständig ausgeführt wurde | ||
Fuchtler | 100 % | 100 % | 120 | Verwirrt den Anwender, nachdem es vollständig ausgeführt wurde | ||
Geschwätz | 100 % | 100 % | 65 | |||
Giga-Münzregen | 100 % | 100 % | variiert | variiert | ||
Giga-Sanktion | 100 % | 100 % | variiert | variiert | ||
Konfusstrahl | 100 % | 100 % | — | |||
Lockstimme | 100 % | 100 % | 80 | Verwirrt den Gegner, falls er eine Statuswerterhöhung erhalten hat | ||
Schmeichler | 100 % | 100 % | — | |||
Taumeltanz | 100 % | 100 % | — | |||
Wutanfall | 100 % | 100 % | 120 | Verwirrt den Anwender, nachdem es vollständig ausgeführt wurde | ||
Angeberei | 100 % | 90 % | — | |||
Bitterkuss | 100 % | 75 % | — | |||
Cryptochaos | 100 % | 60 % | — | |||
Superschall | 100 % | 55 % | — | |||
Wuchtschlag | 100 % | 50 % | 100 | |||
Fersenkick | 30 % | 90 % | 120 | |||
Geheimpower | 30 % | 100 % | 70 | Bei bestimmten Kampfumgebungen | ||
Orkan | 30 % | 70 % | 110 | |||
Aquawelle | 20 % | 100 % | 60 | |||
Irrschlag | 20 % | 100 % | 70 | |||
Wunderdampf | 20 % | 90 % | 95 | |||
Kraxler | 20 % | 85 % | 90 | |||
Ampelleuchte | 10 % | 100 % | 75 | |||
Konfusion | 10 % | 100 % | 50 | |||
Psystrahl | 10 % | 100 % | 65 |
Besitzt der Angreifer die Fähigkeit Edelmut, verdoppelt sich jeweils die Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel durch einen Zusatzeffekt verwirrt wird.
Items
Eine getragene Gauvebeere, Giefebeere, Yapabeere, Magobeere oder Wikibeere kann den Halter bei Aktivierung unter Umständen verwirren.
Ein getragenes Berserk-Gen verwirrt den Halter bei Aktivierung für eine Dauer von 256 Runden.
Andere Einflüsse
Verweigert ein Pokémon dem Spieler den Gehorsam, weil er nicht genügend Orden besitzt, kann es sein, dass es sich im Kampf gelegentlich vor Verwirrung selbst verletzt anstatt eine Attacke einzusetzen.
Heilung
Neben der Möglichkeit, dass die Dauer der Verwirrung endet und sich das Pokémon selbst aus seiner Verwirrung befreit, endet die Verwirrung auch bei Austausch oder Kampfende. Außerdem kann die Verwirrung auch durch eine Reihe weiterer Möglichkeiten aktiv geheilt werden.
Neben den generellen Heilungs- und Schutzmöglichkeiten, die seit der 2. Generation auch Verwirrung heilen, gibt es auch Methoden, die nur bei diesem Statusproblem Wirkung zeigen. Geheilt werden kann Verwirrung durch das Item Gelbe Flöte; abhängig von der Generation existieren auch drei Beeren, mit denen das Pokémon sich selbstständig kuriert, wenn es sie trägt, nämlich die Bitterbeere in der zweiten Generation, die Tōga no Mi, die es nur in der dritten Generation gibt, und die Persimbeere, die in der dritten Generation eingeführt wurde und seitdem in den Spielen gefunden werden kann.
In der ersten Generation vermag die Attacke Weißnebel zudem die Verwirrung beider im Kampf befindlicher Pokémon zu heilen.
Schutz
Pokémon mit der Fähigkeit Tempomacher können nicht verwirrt werden. Bodyguard und Nebelfeld (letzteres nur für Pokémon am Boden seit der siebten Generation) schützen Pokémon vor jeglichen Statusproblemen, inkl. Verwirrung.
Pokémon, die sich hinter einem Delegator befinden, können normalerweise nicht verwirrt werden; jedoch können sie in der 2. Generation von Zusatzeffekte von Attacken (wie z.B. Konfusion) verwirrt werden, sowie bis zur einschließlich 3. Generation auch von getragenen Items.
In Spin-offs
Pokémon Mystery Dungeon
In diesen beiden Spielen kann der Status durch eine Attacke, eine Falle oder durch ein Band verursacht werden.
Falls ein Pokémon in PMD verwirrt ist, ist die Chance, welches Feld es betritt oder angreift, auf jedem Feld gleich. Das heißt, auch wenn man das Pokémon in eine Richtung dreht, um anzugreifen, besteht die Möglichkeit, dass es ein ganz anderes Feld (auch Felder ohne Gegner) angreift. Dasselbe auch beim Gehen: Egal in welche Richtung man es steuert, es entscheidet der Zufall, in welche Richtung das Pokémon geht – außer man wirft ein Wurfitem wie Georokbrock oder Kleinkiesel. Diese wirft das Pokémon immer in die Richtung, in die es gerade schaut. So können Pokémon ohne die IQ-Fähigkeit Loyal auch ihre Team-Partner angreifen. Am sichersten ist es, eine Raum-Attacke wie z.B. Blizzard einzusetzen, da diese Attacke sogar gleich alle im Raum befindlichen Pokémon trifft und den eigenen Pokémon nicht schadet. Im Übrigen kann ein verwirrtes Pokémon nicht mit einem anderen Team-Pokémon den Platz tauschen.
Der Status kann schon vor dem Erscheinen durch das Persimband verhindert werden. Ansonsten verfällt das Pokémon nach einigen Schritten bzw. Angriffen zum normalen Status.
Pokémon Conquest
In Pokémon Conquest kann ein verwirrtes Pokémon sich unkontrolliert bewegen, was es vom Attackieren abhält und außerdem verhindert, dass der Krieger ein Item benutzen oder seine Fähigkeit einsetzen kann. Hier kann Verwirrung schon in der ersten Runde geheilt werden.
Pokémon Quest
In Pokémon Quest können betroffene Pokémon sich gelegentlich selbst verletzen anstatt eine Attacke zu benutzen; die Abklingzeit für den erneuten Einsatz einer Attacke wird dabei nichtsdestotrotz gestartet. Die Dauer der Verwirrung kann durch einen Haltbarkeitsstein beeinflusst werden.